Die regionalen Auswirkungen des kleinen Theaters in Zollbrücke sind schon bei den Nachbarn spürbar. Die Ziegenfarm der Familie Rubin erreicht ihre höchsten Verkaufszahlen an den Aufführungstagen. Das vertraut mir Michael Rubin an, der Chef des Unternehmens, der sich vor knapp 9 Jahren in dieses Abenteuer gestürzt hat. “Damals war ich arbeitslos, ich musste irgendetwas versuchen, warum also nicht Ziegen. Wir haben uns ca. 60 weiße Ziegen aus der Tschechischen Republik geholt, eine edle Sorte”, erinnert sich Herr Rubin. Zu dieser Zeit war die Tschechische Republik noch nicht in der EU und an all die Formalitäten, um die Tiere einzuführen, erinnert sich Herr Rubin gut! Aber die EU bringt auch so ihre Schwierigkeiten mit sich. Die Marken in den Ohren der Tiere führen zu Infektionen, und die Biomasse-Subventionen lassen den Getreidepreis rasend schnell steigen, so dass auch der Preis der Tiernahrung stark ansteigt. “Wir sind ständig am Rechnen”, sagt Herr Rubin. Damit sind wir in einer Logik, die mir bisher völlig verborgen blieb: “Wir haben auf natürliche Vermehrung durch Paarung und nicht künstliche Besamung gesetzt, aber das bedeutet zusätzliche Kosten. Zum einen muss der Bock gefüttert werden, zum anderen ist die Aufteilung in männliche und weibliche Tiere eher zufällig, was sich auf die Milchabgabe auswirkt.” Noch weitere Entscheidungen wirken sich auf die Abrechnung aus, wie beispielsweise die Frage, ob man die Zicklein nach der Geburt so lang wie möglich saugen lässt, damit sie widerstandsfähiger werden - oder sie so schnell wie möglich entwöhnt, um mehr Milch zu haben. “Kein Tag gleicht dem anderen”, sagt mir Herr Rubin während er mich auf dem Gehöft herumführt, vom Stall über den Melkraum ins Geschäft, in dem regionale Erzeugnisse verkauft werden. Nachdem sie mir Unterkunft und Abendessen angeboten haben, erzählen mir Herr und Frau Rubin, dass Ziegenmilchprodukte auf den polnischen Märkten besser angenommen werden als auf den deutschen. Mit dem Ergebnis, dass jetzt beide Polnisch lernen. “Das hat Vorteile, wenn man mit den Kunden spricht”, sagt Herr Rubin. “Momentan haben wir einen Dolmetscher, aber auch das ist eine Kostenfrage.” Ganz die Geschäftsführer! Auch die meteorologischen Bedingungen, die Temperaturschwankungen der letzten Zeit sind nicht gut: die Ziegen scheinen verstört und geben weniger Milch als üblich. “2,5 Liter im Schnitt anstelle von 3,5.” Wenn das Klima sich wandelt, haben die Gäste der Familie Rubin vielleicht nicht mehr die Möglichkeit, zum Frühstück die Produkte des Hofs zu kosten: Käse, Milch und Salami - und auch nicht ein Eis aus Ziegenmilch zu probieren, wenn sie den Hof besuchen…
5 Kommentare zu "Auf der Ziegenfarm"
Sinon on peut tenter la glace au ketchup fabriquée avec les restes de “soupe” soljanka… hum! Miam miam Je ne suis pas un spécialiste de la reproduction caprine (oui, bon, je n’ai pas forcément été très attentif lors de mes cours de reproduction animale), mais je ne vois pas bien le lien entre la répartition mâle/femelle des chevreaux d’une part et la saillie ou l’insémination artificielle d’autre part ?! Que je sache, une paillette de la semence du bouc reproducteur doit statistiquement contenir autant de spermatozoïdes porteurs de chrosomes X ou Y que la semence de ce même bouc introduite de manière naturelle. Ou alors il y a une histoire de mobilité différentielle des flagelles selon le génotype des spermatozoïdes. Ce qui expliquerait du coup que certains spermatozoïdes plutôt mous du flagelle puissent être avantagés dans la course à l’ovule, carrément plus courte! Et Ainsi la fréquence d’apparition d’un sexe par rapport à l’autre augmentée? Etant donné mon surnom, il était bien nécessaire que je réagisse à cet article ;p Leur fromage de chèvre , ce n’est quand même pas le “Chabichou” , si cher à la Présidente de la région Poitou-Charente?.. mam kozy syryjskie. 2 samce i 3 kózki. Hinterlasse einen Kommentar
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