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Archiv für den 26. August 2007

Aug
26
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 26.08.2007

Die ersten Kilometer legen wir komfortabel zurückgelehnt im Minibus zurück. Wir verlassen Stettin nach Norden, Richtung Police. Die Geschäfte sind geschlossen, die Bewohner ausgeflogen. Es wird schwierig werden, ein Dach über dem Kopf zu finden, oder auch nur jemanden zu treffen, sagen uns unsere netten Begleiter. Es ist Sonntag und die Leute sind im Kreise der Familie. Wir entschließen uns, im nächsten Dorf auszusteigen, da es erfahrungsgemäß immer leichter ist, jemanden auf dem Land zu finden. Doch der Minibus, mit Stanislas am Steuer, verschlingt die Kilometer. Die kleinen Dörfer fliegen vorbei: Debostrów, Niekłończyca, Uniemyśl. Unsere beiden Gastgeber möchten uns unbedingt an einem sicheren Ort absetzen. Wir erreichen Trzebież, eine kleine Gemeinde am Ufer des Flusses, ungefähr fünfzehn Kilometer nördlich von Police. Die Fischerhäuser aus Backstein mit ihren niedrigen Dächern scheinen der touristischen Infrastruktur behutsam etwas Platz zu machen. Stanislas, Rentner und gebürtiger Stettiner, staunt: Er kannte den Ort nicht, aber hat nun vor, wiederzukommen, diesmal mit seiner Frau.

Die Oder verbreitert sich, wir nähern uns der Mündung. Ein Wetter, vor allem ein Wind, dass man glauben könnte, man sei am Meer. Doch das Wasser ist stark bräunlich. Außerdem gibt es ein Badeverbot: Das Wasser sei voller Bakterien. Gibt es einen Zusammenhang mit der riesigen Chemiefabrik, die wir auf dem Weg gesehen haben und deren Produkte unter anderem auf dem Wasserweg transportiert werden? Durch die europäischen Standards hat sich die Rücksicht auf die Umwelt bereits verbessert, aber wer weiß? Wir werden nicht baden. Es ist ohnehin ein bisschen zu frisch! Außerdem ist das Wasser braun.

Nachdem sie sicher sind, dass wir diese Nacht ein Dach über dem Kopf haben werden, einen Luxus-Bungalow, verabschieden sich unsere Gastgeber. Wir selbst werden, nach einem Rundgang durch den Ort, einem Essen mit Bygos im Speisesaal und einem Abstecher ins örtliche Café, das allem Anschein nach für eine Hochzeit geschmückt ist, wieder munter genug, um uns weiter in Bewegung zu setzen.



Aug
26
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 26.08.2007

Der Leiter der Jugendherberge und sein ständiger Chauffeur spendieren der kleinen Gruppe, die dort kostenlos die Nacht verbringen durfte, einen Morgenkaffee, nachdem am Vortag der Begegnungstag des Veloblog im Brama Jazz Café stattgefunden hatte (einen Dank an die jungen Leute an der Rezeption, die uns bis spät in die Nacht Einlass gewährten).

Wir verlassen den öffentlichen Garten der Jugendherberge - der Kandidat für den Wettbewerb “Stettin in Blüte” ist - für den Rosengarten, der vor kurzem im Stil des deutschen Gartens der späten 20er Jahre wieder hergestellt wurde. Denn man darf nicht vergessen, dass Stettin bis 1945 deutsch war. Auch heute noch scherzen die Stettiner über die Idee der Alliierten, die Stettin entlang der Oder zweiteilen wollten: “Für die Bewohner gibt es das deutsche Stettin und das polnische Stettin”, sagt mir Zbigniew Jakobsche, der Leiter der Jugendherberge. Nach einer kleinen Runde durch das Sommertheater mit seiner riesenhaften Bühne bringt uns der Minibus zur Jugendherberge zurück. Zeit, die Koffer zu packen und schon geht es los!



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