Archiv für den 28. Juli 2007Der Traum vieler Menschen… und wieder einmal ein wirklicher Glückstreffer, diesmal allerdings am Ende eines langen Weges! In Forst, einer kleinen Stadt mit rund 22 000 Einwohnern, schaut man mich seltsam an, als ich vom Veloblog und meinem Interesse für deutsch-polnische Projekte erzähle und frage, wo ich eventuell die Nacht umsonst verbringen könnte. Nach zwei Stunden komischer Gesichter versuche ich es bei einer letzten Adresse. „Links hinter dem Freibad finden Sie ein Jugendzentrum. Dort machen sie auch Projekte mit den Polen“, sagt man mir. Im Lichtschein meiner Fahrradlampe erreichte ich also das „Kinder- und Jugenddorf“. Etwas ungeschickt vielleicht stellte ich mich den Leuten, die um ein Lagerfeuer herum saßen, vor… Und so hat das Team der Rettungsschwimmer von Forst mich aus meiner Not gerettet! Ganz einfach. Man hat mir sogar zu essen und zu trinken angeboten, um mich wieder aufzupäppeln. Mit dem berühmten Lied von Rainald Grebe, welches von der Stimmung der Umgebung handelt, wurde ich in Brandenburg willkommen geheißen. Was für eine Ironie. Denn am nächsten Tag will mir das freundliche Rettungsschwimmerteam die Stadt Forst in einem ganz anderen Licht zeigen! Nun, da der Schwimmkurs für die jungen Deutschen aus Forst und die jungen Polen aus Lubsko , der Partnerstadt, zu Ende ist, haben sie dafür genug Zeit. Für zwei gemeinsame Wochen trafen sich etwa zwanzig junge Menschen, um die 10 Jahre alt und aus beiden Ländern, im Freizeitzentrum. Am Vormittag gibt es Schwimmunterricht, vor allem für die Polen, die im Allgemeinen noch nicht schwimmen konnten, am Nachmittag dann gemeinsame Unternehmungen. Ein schönes Projekt, das alle Augen leuchten lässt. Einziger Wermutstropfen: Diese Art von Erlebnis ist noch zu selten. Dabei ist doch alles vorhanden: Es gibt Übernachtungs- und Versorgungsmöglichkeiten für die Kinder und ein riesiges Gelände, um bei Bedarf Zelte aufzustellen. Aber die Stadt Forst, Eigentümer des Grundstückes, wartet weiter auf Projekte. Die Bademeister übrigens auch. Also schicken Sie schnell Ihre Buchungen an: Kinder- und Jugenddorf Forst Oder machen Sie einen Umweg zum Freizeitzentrum: Wenn Sie die freundlichen Leute dort treffen, ist es unmöglich, ohne ein Lächeln auf den Lippen weiter zu fahren. Sie entdecken sicherlich auch das prächtige Freibad von Forst. Es wurde in den 50er Jahren als Trainingsort für die Leistungssportler der DDR gebaut und 2003 renoviert. Zwischen Mai und September sind die Schwimmbecken, der Whirlpool und das Sprungbecken mit 10m-Turm geöffnet. Und wenn der Regen nicht ganz so hartnäckig ist wie auf meiner Reise haben Sie vielleicht Gelegenheit, in den Rosengarten nicht weit von der Neiße zu gehen. Kurz gesagt, trauen Sie dem äußeren Schein nicht, sondern suchen Sie lieber die “Kinderinsel” in Forst! Vielen dank nochmal an “Studio 80” für die Fotos! |