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Jul
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Einsortiert unter (Schkola, Partnerschule, Hartau, drei Länder Ecke, Allgemein) von traduction.allemand am 16.07.2007

Nun bin ich südlich von Zittau, dort, wo deutsch-polnische und deutsch-tschechische Grenze sich schneiden und der Region den Spitznamen “Dreiländereck” eingetragen haben. Genauer gesagt, in der Grundschule des Dorfes Hartau (450 Einwohner), deren Leiter ich beim Frühstück getroffen habe, in der Alten Bäckerei von Großhennersdorf

Die Kinder spielen in der Sonne im Garten, die Ranzen sind im Klassenzimmer geblieben: Die großen Ferien nahen. Einige Kilometer von hier, auf der tschechischen Seite, haben die kleinen Schüler der Partnerschule schon seit Anfang des Monats Ferien. Die nächsten “Begegnungstage” werden zu Beginn des nächsten Schuljahres stattfinden.

Hier, in der “Schkola“, läuft alles ein bisschen anders. Die Frontalsituation zwischen Lehrer und Schülern gibt es nicht, die Kinder sind nicht nach Alter in Klassen aufgeteilt, und dann arbeitet man auch mit dem Nachbarland zusammen, also der Tschechischen Republik. Einmal in der Woche wird die Grenze überquert, von der einen oder anderen Seite. “Früher gaben wir den Grenzbeamten eine Liste der Schüler, das reichte, aber jetzt ist es wieder ein bisschen komplizierter”, erklärt Kristin, Klassenlehrerin einer der vier Klassen der Schule. “Die Kinder dürfen ihren Ausweis nicht vergessen, sonst müssen sie in der Schule bleiben.” Aber deswegen wird die Grenze noch lange nicht als Last empfunden: “Wir überqueren die Grenze so oft, das ist schon nichts besonderes mehr.”

Und die Schkola hat mit ihrem Start nicht bis zum EU-Beitritt der tschechischen Republik (Mai 2004) gewartet. Die Idee kam schon nach der Wiedervereinigung, als das deutsche Schulsystem in Ost und West verbindlich wurde. “Das Sortieren der Kinder gefiel uns nicht”, sagt Mike, der Leiter der Schule. “Und wir wollten mit unseren Nachbarn arbeiten. Seitdem gibt es vier private Schulen in der Gegend, die eine Kooperation mit einer polnischen oder tschechischen Schule haben.”

Das Lernen der Sprache des Nachbarn steht ebenfalls auf dem Programm. In Hartau lernen die 88 teilnehmenden Schüler also tschechisch, mit drei Wochenstunden. “Ich vermittle ihnen im Alltag nützliche Wendungen”, meint Kamil, muttersprachlicher Tschechischlehrer, der seit Gründung der Schule 1999 Teil des Teams ist. “Und am Ende der vier Jahre in der Schkola sind die Kinder in der Lage, mich zu verstehen.” Kamil gibt auch Abendkurse für die Eltern. Mehrere Familien haben schon Kontakte in die tschechische Republik geknüpft, und die Tatsache, dass die Kinder die Sprache lernen, ist manchmal eine Anregung für die Eltern, erklärt man mir. Aber es kommt ebenso häufig vor, dass die Kinder häufiger “nach drüben” gehen als die Eltern. Meistens sind die Anmeldungen auch mehr von der freien Lehrmethode motiviert als von der Partnerschaft mit dem Nachbarstaat, wie ich erfahre. Aber die Kinder stellen sich natürlich nicht so viele Fragen und versuchen einfach, während der wöchentlichen gemeinsamen Arbeit mit den Kameraden des Nachbarlandes zu kommunizieren… Nächster Termin also im neuen Schuljahr, und jetzt: Schöne Ferien für alle!



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