Dez
21
Einsortiert unter (Allgemein) von Charlotte am 21.12.2007

Wegfall der Passkontrollen an Oder und Neiße: Polen tritt dem so genannten Schengen-Raum bei und die deutsch-polnische Grenze ist keine Schengen-Außengrenze mehr.

Es wird in der Regel nicht mehr am Grenzübergang kontrolliert, sondern entlang der Grenze Streife gefahren. Und wie Deutschland, Frankreich und die andere Schengen-Länder hat jetzt Polen auch Zugang zu einer Vielzahl gespeicherter Daten im Schengener Informationssystem I (SIS I), welches ab März 2008 auch biometrische Daten enthalten wird (SIS II).
Aber erst 2010 soll der Arbeitsbinnenmarkt Realität werden, dann dürfen die Polen ohne Arbeitserlaubnis im Schengen-Raum arbeiten.

Um zu wissen, was die Bewohner und Akteure der Grenzregion von diesen Änderungen halten, hat das Veloblog ihnen noch einmal das Wort erteilt. Etwa dreißig Personen mit sehr unterschiedlichen Profilen und Wohnorten entlang der Grenze, mal in Deutschland, mal in Polen, die ich im Sommer im Rahmen des Veloblogs getroffen hatte, habe ich jetzt gefragt:
- Wie wird sich Ihr Leben nach dem Wegfall der Grenzkontrollen ändern?
- Denken Sie, dass die „Öffnung der Grenze“ eine Wirkung auf die deutsch-polnischen Beziehungen haben wird?

Das ergab ein buntes Patchwork an Reaktionen, das hier sowie in der deutschen und französischen Presse präsentiert wird. Dieser wurde es dargeboten in der stillen Hoffnung, dass daraus eine Art grenzüberschreitender Berichterstattung in Zusammenarbeit der Grenzregionen entsteht.

Viel Spaß beim Lesen!

Rebecca Smith

 

Rebecca Smith

Grosshennersdorf, Mitarbeiterin des Fachbereiches Sprachen an der Hochschule Zittau/Görlitz
Als US-Amerikanerin freue ich mich, ohne neue Stempel zu FreundInnen und/oder zum Einkaufen über die Grenzen nach Polen und Tschechien gehen und fahren zu können. Sonst bis zu sechs neue Stempel pro Fahrt - da wird der Pass schnell voll! Einige hier haben Angst wegen Sicherheit und Arbeit. Ich persönlich bin für sinnvolle Freiheit und offenere Grenzen.


Andreas_Damisch

 

Andreas Damisch

Grosshennersdorf, Künstler, Musik und Skulpturen
Für mich als Österreicher ist es hier wie Heimat. Mit der Monarchie wurde schon einmal der Versuch gestartet in Richtung Europa, und so ist es in Österreich ganz normal, wenn jeder dritte Name tschechisch, ungarisch oder sonstwie “urösterreichisch” klingt. Als ich von den vielen volksübergreifenden Initiativen an der Grenze hörte, bekam ich besonders Lust hierher zu ziehen und hab es noch kein einziges Mal bereut!


Pawel Sosnowski

 

Pawel Sosnowski

Görlitz, Fotograf
Für mich als Pole, der in Deutschland wohnt, ändert sich bei Grenzkontrollenwegfall eigentlich nicht viel. Die einzige sichtbare Sache sind keine Kontrollen an der Grenze. Beruflich und privat gesehen ist es sehr gut. Ich muss in der Zukunft, was ich hoffe, keine Zeit einplanen für Wartezeiten an der Grenze. Es wird sehr praktisch sein und vor allem schneller, was in meiner Arbeit als Fotograf bei der Zeitung manchmal sehr wichtig ist.


 

Miroslaw Swiecicki

Zgorzelec, Krankenwagenfahrer
Die Ostdeutschen wollen lieber die Grenze, sie haben Angst, weil es Leute gibt, die gehen nach Deutschland und stehlen die Waren. Viele sind Tschechen, das habe ich im polnischen Fernsehen gesehen. Aber die Deutschen haben Angst vor den Polen. Und die Polen denken, dass es ohne Grenze gut ist. Es gibt nur ein Problem: Die deutschen Leute haben ungefähr zwei- oder dreitausend Euro pro Monat. Die polnischen Leute nur zwei- oder dreihundert Euro. Das muss sich auch ändern.


Wolfgang Martin

 

Wolfgang Martin

Mühlrosen bei Tagebau Nochten, Angestellter
Die Tagebauentwicklung wird eigentlich von der Öffnung gar nicht beeinflusst. Die Firma Vattenfall, die hier in Nochten den Tagebau betreibt, ist auch überregional tätig und betreibt Tagebau auch in polnischen Regionen. Dort finden schon gewisse Kooperationen statt. Dass zusätzliche ausländische Arbeitnehmer hierher kommen, halte ich für sehr unwahrscheinlich, weil Nochten seine Bezugsdauer hat und weil es keine Absprachen gibt.


Gabriele Schönfelder

 

Gabriele Schönfelder

Bad Muskau, Designerin
Das ist eine Öffnung, wie wenn sich eine Tür öffnet von zwei guten Nachbarn, die sich nun schon länger kennen, immer mal einen Kaffee zusammengetrunken haben, aber eigentlich noch nicht so viel voneinander wissen. Nun fällt der Gartenzaun weg und sie haben einen gemeinsamen Garten! Es ist eine Chance, intensiver die Geschichte aufzuarbeiten und die Gegenwart zu leben: Dieser Prozess muss von der Politik und engagierten Bürgern unterstützt werden - es ist kein Selbstlauf.


Wojtek Staniewski

 

Wojtek Staniewski

Łęknica, Mitarbeiter am Soziokulturellen Zentrum Turmvilla in Bad Muskau
Ich werde meinen Ausweis nicht mehr an der Grenze zeigen. Das habe ich zwei Mal pro Tag gemacht, weil ich in Łęknica wohne und in Bad Muskau arbeite. Bei den Jugendbegegnungen habe ich keinen Stress mehr, ob meine Teilnehmer die Dokumente nicht vergessen haben. Die Kinderprojekte werden nicht mehr von der Bürokratie des Grenzschutzes abhängig sein. Der Muskauer Park wird nicht mehr geteilt und die Neiße wird (wie zu den Fürst-Pückler-Zeiten) Innen-Fluss werden. Ich werde nicht mehr die Laune der Grenzkontrolle und den Terror des „In-Polen-tanken“ Staus erleben.


Andreas Peter

 

Andreas Peter

Guben-Gubin, Historiker
Die Öffnung wird die deutsch-polnische Beziehungen positiv beeinflussen, obwohl es Leute gibt, die ängstlich sind und sich um die Kleinkriminalität sorgen. Da muss man erstmal abwarten, aber der Bundeskriminalschutz wird sicherlich nicht mit einem Schlag hier weg sein und dieses Problem wird sich in Grenzen halten. Der Austausch auf wirtschaftliche und kulturelle Art wird auf alle Fälle zunehmen und hier in Guben-Gubin werden die Grenzgebäude wahrscheinlich nicht leer stehen: Dann zieht jemand anders ein und vielleicht gibt es wieder ein Café dort, Café Schönberger.


Irmgard Schneider

 

Irmgard Schneider

Guben-Gubin, Vorsitzende von Pro Guben e.V.
Wir werden wieder schön gradaus gehen können, ohne Bogen zu machen, um zur Grenzkontrolle zu kommen, wir können dann gehen, wie wir möchten. Das Verkehrssystem wird sich sicher ändern. Es kann nicht nur auf die Gubiner Straße gefahren werden, sondern vielleicht auch über die Frankfurter Straße. Einfach wie früher, als ich noch Kind war.


Werner Bode

 

Werner Bode

Ernst-Thälmann-Siedlung, Rentner und Kommunist
Als Anwohner unmittelbar an der Grenze wird sich mein Alltagsleben kaum ändern: wer will kann jetzt schon rüber. Für die großen Gauner und Schieber wird es leichter ihre unsauberen Geschäfte zu machen. Sie werden in Zukunft durch Zufall erwischt oder bei gezielter Fahndung und etwaiger Mithilfe der Bevölkerung gestellt. Man wird etwas wachsamer sein müssen. Herr Schäuble kann eine Sicherheit der Bevölkerung nicht mehr gewährleisten und eine absolute schon gar nicht. Versprechen kann er sie, aber nicht halten.


Peter Voigt

 

Peter Voigt

Ziltendorf, Hartz IV Empfänger
Jeden Tag sind die Zeitungen voll von Überfällen und Einbrüchen. Das kann man dann alles den Polen in die Schuhe schieben. Alle haben Angst vor der Zunahme der Kriminalität. Ich nicht! Das, was mir passiert ist, wurde schon in der BRD verübt: 3x ausgeraubt, 1x Wohnungseinbruch und 2x zusammengeschlagen, jedes Mal deutsche Staatsbürger.


Petra Mallat

 

Petra Mallat

Forst, Erzieherin und im Schülerfreizeitzentrum der Stadt tätig
Durch die wegfallenden Grenzkontrollen wird es noch schneller gehen, zu unseren Freunden und Sportkameraden nach Lubsko zu kommen. Die Preise für Sprit werden sich ganz schnell den hiesigen anpassen und vielleicht gelangt dann geschriebene Post schneller in die Nachbarländer. Vielleicht wird dann auch ein wenig Bürokratie abgebaut, wenn man deutsch-polnische Treffen organisiert und Fördermittel beantragen will oder muss.


Hans Kremers

 

Hans Kremers

Familienzentrum Grießen
Mein bzw. unser Leben wird sich nach Wegfall der Grenzkontrollen nicht verändern. Der Wegfall der Kontrollen lässt demnächst noch eine bessere, schnellere Kontaktaufnahme zu den bereits bestehenden, sehr guten deutsch-polnischen Beziehungen (insbesondere zu Kindergärten und Schulen) zwischen dem Haus der Familie e.V. in Guben und unserem Familienzentrum hier in Grießen zu. Wir arbeiten weiterhin fleißig dran.


Hans-Joachim Musick

 

Hans-Joachim Musick

Kietz, Hartz IV Empfänger
Die Öffnung der Grenze bedeutet erstmal für uns gar nichts. Vielleicht wird es für die älteren Leute aus der DDR gut, die drüben gearbeitet haben und immer noch Kontakte in Küstrin haben. Sie können sich jetzt gegenseitig besuchen ohne Kontrollen. Wir werden uns mehr zusammen fühlen in der Nachbarschaft. Viele in Deutschland sprechen von einer steigenden Kriminalität, aber das kann ich mir nicht ganz vorstellen.


 

Andre Schneider

Kietz, Fischer und Kapitän für Touristen
Für uns wird die Öffnung einerseits gut: Wir können dann Bootsfahrten in die Warte anbieten, in Polen ohne Kontrollen rein fahren, was den Touristen, unseren Gästen, sicher gefallen wird. Aber andererseits wird es vielleicht für uns dann schwieriger. Wir leben von dem Grenzverkehr, von den Leuten, die in Polen einkaufen gehen. Und mit der Öffnung werden bestimmt die Preise drüben steigen und die Kundschaft sinken. Mal abwarten.


Michael Kurzwelly

 

Michael Kurzwelly

Vorsitzender des Słubfurter e.V.
Die Öffnung der Grenze wird in Frankfurt-Słubice die Idee verstärken, dass es nicht um zwei Städte, sondern um einen gemeinsamen öffentlichen Raum geht. Die Schranken verschwinden, es wird einfacher hin und her zu fahren. Jetzt wäre ein grenzüberschreitender Bus oder Straßenbahn willkommen.
Hier sollte sich ein Raum entwickeln, wo man nicht weiß, ob man in Deutschland oder in Polen ist. Wie im Norden, wo die Stettiner in Deutschland Grundstücke kaufen und Dörfer schon halb deutsch, halb polnisch bewohnt sind. So sollte eine Grenzregion sein: gemischt.


Leszek Ludwiniak

 

Leszek Ludwiniak

Gryfino, Leiter der Bildungs- und Sozialabteilung der Stadt
Polens Beitritt zum Schengener Raum wird meiner Meinung nach nicht viel ändern, aber die deutsche Seite hat wieder eine große Angst. Persönlich werde ich noch schneller von Gryfino nach Szczecin kommen, über Mescherin und Rossow und dazu ohne die peinliche Ausweis- und Kofferkontrolle.


Inge Bocklage

 

Inge Bocklage

zuständig für den Bereich Altwarp bei Adler Schiffe
Die Öffnung ist eine Erleichterung: Wir sparen Zeit, weil wir nicht mehr zu den Grenzübergängen fahren müssen, wir können anlegen, wo wir wollen. Aber wir werden bestimmt weniger Kunden haben. Es wird mehr Straßenverbindungen geben und die Leute werden mehr das Auto benutzen. Also, wirtschaftlich gesehen wird bestimmt die Öffnung für uns doch negativ sein. Aber die deutsch-polnischen Beziehungen werden sicher positiv beeinflusst, man wird sich näher kommen. Ich kann nicht sagen warum, es ist mein Gefühl.


Pauline Dumontet

 

Pauline Dumontet

französische Grenztouristin im Sommer
Die Bewohner werden es sicher einfacher im Alltag haben und vielleicht „die andere Seite“ anders betrachten. Ende eines Grenzrituals und Gewinn einer neuen Freiheit? Auf alle Fälle werden die wirtschaftlichen Austausche gefördert und mit der Zeit werden die Bewohner wahrscheinlich selbst mobiler. Und wenn man die Grenze hin und her übertreten darf, werden die bisher üblichen Übergänge dann weniger frequentiert.


Yan Wang

 

Yan Wang

chinesische Studentin, Usedom-Touristin im Sommer
Für meine Reise auf Usedom habe ich, eine in Deutschland studierende Chinesin, ein Visum im polnischen Konsulat in Leipzig beantragt. Das kostete mich einen Halbtag zu warten und 50 Euro. Aber eigentlich lohnte es sich, weil die Reise an die Grenze ganz toll war. Swinoujscie ist eine Stadt voller Energie. Dort laufen die Leute sehr oft hin und her. Die Polen sind nett und bereit für alle Besucher. Wenn die Grenze sich öffnet, steht Polen irgendwann wieder auf meinem Reiseplan!


Ludovic Fresse

 

Ludovic Fresse

Berlin, französische Vorsitzender von Deltoidea e.V.
Der Wegfall der Grenzkontrollen hat für die europäischen Bürger vor allem einen symbolischen Wert, der dennoch nicht zu unterschätzen ist - umso mehr, da die Oder-Neiße-Linie lange und oft heftig umstritten war! Die deutsch-polnische Grenze, wie früher die deutsch-französische Grenze, kann zu einem Begegnungsort werden, nachdem sie Jahrzehnte lang eine Trennung bzw. ein Hindernis bildete. Das ist eine gute Nachricht für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern (die sich in der Zukunft nicht mehr systematisch auf den zweiten Weltkrieg beziehen werden) und für die Nachtzugreisenden, die in Frankfurt (Oder) von rücksichtslosen Zollbeamten nicht mehr geweckt werden.




Okt
01
Einsortiert unter (Allgemein) von Charlotte am 01.10.2007

Einen Monat ist es jetzt her, seit das Abenteuer Veloblog zu Ende ging, und kein Tag vergeht, ohne dass ich davon reden höre! Ein Brief, eine Mail oder ein Anruf von Menschen, die ich diesen Sommer an der deutsch-polnischen Grenze traf, von Organisationen und Vereinen, die wegen Vorträgen oder einem Reisebericht anfragen: das Veloblog verlangt mehr Aufmerksamkeit als ein Bonsai… aber ich bin begeistert!

Während das letzte „Bilanz-Interview“ für die Sendung accents d’Europe (Akzente Europas) auf RFI in Sicht ist, laufe ich schnell zur Post, um die Päckchen der glücklichen Gewinner des Wettbewerbs „Bloggommentare“ abzuschicken.

Folgende Teilnehmer haben gewonnen:
- Apolline: „Die Jüngste“. Sie hat es geschafft, die Seiten des Veloblog umzublättern, um seiner Geschichte Tag für Tag zu folgen, und dabei ihr Teil dazu zu geben, wann immer es ihr gut schien.
- Bruno: „Der Vielseitige“. Er schickte den Ball immer wieder zurück mit eingeworfenen Kommentaren und Wortspielen, war ausdauernder Fotograf und Mitspieler in der letzten Woche und hat so den Veloblog bis über beide Ohren miterlebt.
- Dorothea und Jutta: „Für ihre nahrhaften Zusatzinformationen“. Diese beiden Damen vom Informationsbüro Lebus haben den Anspruch des Veloblogs verstanden – die Oder-Neiße-Grenzregion bekannt zu machen über die Geschichten, die ihre Bewohner und Akteure erzählen. Sie haben es verstanden, die Kommentare zur Ergänzung nicht erschöpfender Berichte zu nutzen. So wird der Veloblog eine Plattform für Diskussionen über die Region!
- Frank: „Der beste Webmaster“. Ob die Sonne scheint oder der Regen strömt: Er ist immer da, ruhig und kompetent. Selbst bei den Kommentaren. Ganz einfach!
- Hans-Joachim: „Alles mündlich“. Fast jeden Tag rief er mich an, um zu erfahren, wo ich gerade sei. Er musste sein Kreuzchen im Atlas machen. Und mir seine eigenen Erfahrungen erzählen. Da sind nämlich sehr zusammenhängende Gedanken, aber leider kein Job in Aussicht…
- Hervé: „Bester Hintergrundkommentator“ (außerhalb der Wertung). Dieser Preis kommt aus ohne jeden K.o.m.m.e.n.t.a.r.!

Das also ist die Rangliste! Und der Veloblog geht seinen Weg weiter: Ihr könnt mir helfen, ihn in den deutschen. französischen und polnischen Blogverzeichnissen zu listen oder ihn auch beim Blogwettbewerb der Deutschen Welle unterstützen, indem ihr ihn für den „Blogwurst-Award“ vorschlagt: www.thebobs.com/index.php?w=1184339000171979CMBZJVEF

Und das Wichtigste kommt jetzt: Der Veloblog wird nicht auf dem Blogfriedhof des Internets landen, sondern macht sich für eine Umstrukturierung bereit, um eine Informations- und Diskussionsplattform für die durchfahrene Region zu werden, in der Form einer Karte mit anklickbaren Ortsnamen, um so ein wenig Ordnung in die Geographie zu bringen und die gesammelten Informationen zu optimieren.

Schließlich werden anlässlich von Polens Beitritt zum Schengener Raum zwei Fotodokumentationen in Berlin und Warschau ausgestellt werden. Dafür habe ich mich ernsthaft daran gemacht, polnisch zu lernen…

Und in der Zeit, in der ich die nötige Motivation suche, um ein Buch über das Abenteuer zu schreiben, wie mehrere es von mir erbeten haben, kann ich Euch nur anbieten, für eine bescheidene Summe das komplette Veloblog in der Papierversion und der Sprache Eurer Wahl zu bestellen. dafür bin ich per E-Mail erreichbar über die „Kontakt“-Funktion (oben rechts).

Und dann? Nun ja, den Rest erfahrt Ihr, wenn Ihr den Newsletter des Veloblog abonniert!

Hoffen wir, dass wir noch ein Stück Weges gemeinsam gehen, da und dort, so oder so!

Charlotte Noblet



Aug
31
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 31.08.2007

In der Ostsee verliert sich schließlich die deutsch-polnische Grenze, hoch im Norden. Unsere Blicke verlieren sich in der Ferne, der Wind weht, ein feiner Nieselregen fällt. Uns ist nicht nach Baden zumute. Eher nach der Öffnung neuer Horizonte. Wir zeichnen ein riesiges “www.veloblog.eu” in den Sand, alle zusammen. Beenden wir so symbolisch ein schönes Abenteuer und laden andere Menschen ein, an Bord des Schiffes zu gehen?

Hier ist kein Kommentar mehr nötig. Oder doch: Ein Wettbewerb von “Blogommentaren” ist eröffnet! Der Veloblog ist mehr als zuvor begierig nach Kommentaren. Am 30. September werden die besten Kommentarschreiber und -schreiberinnen deutsch-französisch-polnisch geehrt!

Die Gewinner werden natürlich online bekanntgegeben. Ich lade euch deshalb nicht nur ein, Kommentare zu schreiben, sondern auch, euch am 30. September wieder auf der Seite einzufinden, für ein anregendes Post-Veloblog-Programm!

An die Tastaturen: Ich freue mich jetzt meinerseits darauf, euch zu lesen… Nach sechs Wochen mit kleinen Geschichten seid ihr mir das schon schuldig!

Mit veloblogischen Grüßen,

Charlotte Noblet



Aug
31
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 31.08.2007

Der letzte Tag des Veloblog beginnt tatsächlich wie die vorangegangenen: Niederschrift der neuesten Ereignisse, Formatierung und Ins-Netz-Stellen der Photos, halb süß, halb salziges Frühstück und Kontaktaufnahme mit der lokalen Presse. Nur Melanie muss uns schon verlassen, um nach Berlin zurückzukehren.

Der Rest der Gruppe trifft sich mit dem Journalisten der Ostsee-Zeitung in einem Café: ein letztes Interview bei einer Tasse Kaffee, ziemlich entspannt. Die Gelegenheit, ein bißchen mehr über das Leben auf der Insel zu erfahren, über die Beziehungen zwischen Deutschen und Polen, die Hoffnungen unseres Gesprächspartners auf einen besseren Dialog und mehr Neugier aufeinander, wenn das Schengener Abkommen bald auch in Polen gültig sein wird.

Das Ende der Isolierung von Świnoujście? Denn im Moment sind die Grenzübergänge den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. “Die Autofahrer müssen 240 Kilometer zurücklegen, nur um “auf die andere Seite” zu kommen, wie man sagt. Sie müssen das berühmte Stettiner Haff umfahren, das ihr nur so schwer mit dem Schiff überqueren konntet. Eine echte Absurdität”, erklärt uns der Journalist, der selbst eine Ausnahmegenehmigung hat, mit der er auf beiden Seiten fahren darf. “Mit Schengen werden sich die Deutschen sicher für Świnoujście interessieren”, spekuliert er, nicht ohne sich Sorgen um den Zustand der Straßen der polnischen Stadt zu machen, wenn sie starkem Autoverkehr ausgesetzt sein werden. Ich für meinen Teil frage mich, was aus den Taxifahrern und den Fahrern der Pferdefuhrwerke wird, die die Touristen der Grenzgeschäfte hier und dort transportieren. Geht bald eine Epoche zu Ende?

Es sei Stalin gewesen, der 1945 die Insel teilen wollte, als er im Rahmen des Potsdamer Abkommens seinen Willen durchsetzte. “Er dachte vielleicht, er würde Polen ein Geschenk machen, aber das ist überhaupt nicht der Fall”, ereifert sich der deutsche Journalist, der mit einer Polin verheiratet ist. “Die Situation von Świnoujście beschäftigt Warschau nach wie vor”, erzählt er uns. “In den 60er Jahren war schonmal die Rede von einem Tunnel, zwischen Świnoujście und Wollin, auf dem Festland.” Der Vorschlag sei noch nicht völlig vom Tisch und europäische Subventionen könnten sich hier als nützlich erweisen… Und er fügt hinzu: “Das Leben auf der Insel Usedom und das auf dem Festland… zwei sehr verschiedene Welten!” Auf diese Weise gäbe es eine doppelte Grenze: zwischen Deutschland und Polen, zwischen der Insel und dem Festland.

Und die Grenze wird bis zum Schluss im Veloblog von sich reden machen! Yan kann mit ihrem Visum nur ein einziges Mal nach Polen ein- und wieder ausreisen. So ist es unmöglich für die chinesische Studentin, die deutsche Seite der Insel kennenzulernen und dann die Nacht wieder in Świnoujście, auf der polnischen Seite, zu verbringen. Wir begnügen uns also damit, an den polnischen Strand zu gehen…



Aug
30
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 30.08.2007

Quer durch den Wald erreichen wir die Grenze. Unterwegs entdecken wir den Golm, höchster Punkt der Insel Usedom. 69 Meter hoch und mit einer ätzenden Geschichte. Denn von dem Ort, wohin viele früher für einige Tage zur Erholung kamen, ist fast nichts mehr übrig. Ein Friedhof für Marinesoldaten ist entstanden. Doch das Datum, das hier niemand vergisst, ist der 12. März 1945. Als die Amerikaner den Hafen bombadierten, der überfüllt war mit Schiffen voller Flüchtlinge und Verwundeter. Mehr als 20.000 Tote. Heute lädt die Gedenkstätte zur Andacht ein und verfügt über eine nahegelegene Jugendbegegnungsstätte.

Wir setzen unseren Weg fort. Die Regenkleidung wird eher der Form halber angelegt als dass sie etwas nützt. Zu meiner großen Freude erreichen wir den Grenzübergang im Süden der Insel. Er trennt die Insel, die zum großen Teil deutsch ist, von der polnischen Stadt Świnoujście, im Osten der Insel.

Oder eher der Halbinsel. Denn es ist möglich, die Insel mit dem Auto oder dem Zug zu erreichen, wenn man von Westen her kommt. Dies ist auch der Weg, den Sylvia und ihre chinesische Freundin genommen haben, die beide aus Leipzig angereist sind, um die Mannschaft des Veloblog bei ihrer Ankunft wiederzutreffen. Mehr als sechs Stunden mit dem Bus und ein Visa für Yan. Eine wahre Expedition!

Der Treffpunkt ist in der Jugendherberge. Und dort ein magischer Vorgang: Als ich die Telefonnummer von Zbigniew Jakobsche nenne, dem Direktor der Stettiner Jugendherberge, der den letzten “Begegnungstag” des Veloblog empfangen hatte, öffnen sich die Türen nicht ohne einen mitwisserischen Blick. Danke für diesen neuen Empfang! Ich verstehe nicht alles, behalte aber die besagte Visitenkarte: ein Mittel, um eine Weltreise zu machen?

Nachdem wir die Unterkunft gesichert haben, laufen wir im Zickzack durch den Regen zwischen den mehr oder weniger hohen, mehr oder weniger grauen Häuserblöcken von Świnoujście und suchen für den letzten Abend des Veloblog Zuflucht in einem Restaurant. Sehr komfortabel… wenn die Küche nicht um 22 Uhr schließen würde und uns zwingt, uns im Sklep einzufinden und aus Vielen eine Flasche Wodka auszusuchen…



Aug
30
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 30.08.2007

Der starke Mann der Truppe steigt aufs Fahrrad und die drei Mädchen bereiten sich auf eine Runde Trampen vor. Treffpunkt im Hafen, 17 Kilometer weiter und spätestens zwei Stunden später.

Nach ungefähr einer Viertelstunde Fußmarsch mit ausgestrecktem Daumen sitzen wir im Wagen eines Ehepaares aus Neubrandenburg, die einige Tage in ihrem Bungalow verbracht haben. Schon seit Jahren verbringen sie ihre Ferien in dieser Gegend. “Es hat sich viel verändert, früher kamen die Busse einer nach dem anderen, wegen der Butterfahrten. Aber jetzt herrscht in der Gegend eine Ruhe…” Wir erreichen unseren wackeren Radfahrer: noch sechs Kilometer und wir werden uns im Hafen vor einem warmen Café wiedertreffen. Und die Fähre lässt auf sich warten…



Aug
30
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 30.08.2007

Lager ohne Lagerfeuer in der Nähe des Grenzübergangs, gewärmt von einigen Schlucken Żubrówka-Wodka und ein paar Tanzschritten, ein Frühstück, das vom Erscheinen einer Journalistin der örtlichen Zeitung “Nordkurier” geschmückt wird und wir sind bereit für neue Geschichten und die Herausforderung des Tages: zur Insel Usedom zu gelangen, so oder so.

Wir setzen unsere Hoffnung auf die Fischer von Altwarp. Es seien acht im Ganzen, so Frau Schnase, die nicht nur im Verein des kleinen Hafens arbeitet (Fremdenverkehrsverein “Altwarp am Stettiner Haff” e.V.), sondern als Landeskind, das in der Heimat geblieben ist, auch jeden kennt. “Vor dreißig Jahren gab es noch ungefähr fünfzig Fischer hier, aber die Zeiten haben sich geändert. Der Beruf ist hart und die Ältesten gehen in Rente, ohne ersetzt zu werden”, erklärt sie mir.

Am Vormittag wohnen wir der Rückkehr der Fischer bei, die ihren Fang bei der Genossenschaft des Ortes entladen: viel Zander und Barsch, die in die Nachbarstadt Ueckermünde gehen, um dort in den umliegenden Fischgeschäften und Restaurants verteilt zu werden. “Die Fischer mieten die Stelle im Meer für ihre Netze”, erzählt mir Frau Schnase, während sie mir die Bojen jedes Einzelnen zeigt, die für die nächste Ausfahrt vorbereitet werden. Heute gibt es keinen Aal. Aber man erzählt mir trotzdem von den Aalen des Haffs, die köstlich sein sollen. Nicht zu vergleichen mit Zuchtaalen. Nur, man muss nachts losfahren und die Fischer fahren nicht jeden Tag… Im Laufe der Gespräche wird klar, dass kaum Fischer, obwohl viele mehr Tourismus, mehr Verkehr auf dem Haff wollen, bereit wären, uns auf die andere Seite zu bringen. Aber uns bleibt noch ein letztes Ass im Ärmel: Der Sohn des Gastwirts, bei dem wir am vorigen Abend unser Essen bestellt haben. Ebenfalls Fischer, sei er bereit, uns am frühen Nachmittag auf die Insel zu bringen, uns und unser Fahrrad.

Kurzer Telefonanruf zur Beruhigung: Wir nutzen die verbleibende Zeit, um durch das Dorf zu spazieren, auf der Suche nach historischen Spuren, während wir auf die Rückkehr unseres aufopfernden Fischers in den Hafen warten.

Dort, das runde Haus mit dem Reetdach, erinnert als letztes Gebäude an die Existenz eines Kriegsgefangenenlagers während des Zweiten Weltkriegs. “Es gab Franzosen, Belgier und Russen, die im Lager arbeiteten”, erklärt mir Frau Schnase. “Sie stellten Bauteile für die V1-Raketen her, die in Peenemünde zusammengebaut und getestet wurden.” Begeistert von der Vorstellung, das Dorf ihrer Kindheit zeigen zu können, erzählt mir Frau Schnase von der Umsiedlung der Dorfbewohner von Altwarp nach Altstadt, während des Dritten Reiches, damit die Wehrmacht ihre Militärzone ausbauen konnte. Dann erwähnt sie den sowjetischen Friedhof, der in den Dünen nahe des Dorfes liegt. “Es wurden auch Franzosen und Belgier, insgesamt circa 250 Personen, dort in einem Massengrab beerdigt”, sagt sie mir. “Doch deren Überreste wurden 1953 in ihre Heimatländer überführt. Bleiben heute noch die Russen.”

Wir waren gerade dabei, einige Photos der Gegend für den Veloblog zu machen, als das Telefon klingelt: Unser Fischer wird uns nicht transportieren können, erklärt man uns im örtlichen Restaurant. Leichter Stess und großer Sprint, um zu versuchen, den letzten Bus nach Ueckermünde zu erreichen, von wo die letzte offizielle Fähre auf die Insel abfährt. Trotz der großen Motivation der Truppe nützt es nichts, zu rennen, wir müssen pünktlich loskommen… Der Bus ist schon weg.

Kleine Gruppenabstimmung: Fragen wir nochmals die Fischer, ob es wirklich keine Möglichkeit gibt, auf die andere Seite zu kommen oder versuchen wir irgendwie nach Ueckermünde zu gelangen, um wie jedermann die Fähre zu nehmen? Die zweite Möglichkeit wird angenommen. Wir können die Bewohner nicht zwingen, dem Veloblog zu helfen und unsere Überredungskünste sind erschöpft. Zum ersten Mal muss der Veloblog einen Ersatz finden. Ein bißchen schade, zwei Tage vor dem Ende der Reise, aber wir lassen uns davon nicht entmutigen: Zwei Personen wollen noch zu uns stoßen und warten auf der Insel Usedom. Wir haben vier gut gefüllte Rucksäcke, 17 Kilometer und zwei Stunden vor uns…



Aug
29
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 29.08.2007

Wir passieren den Grenzposten direkt am Wasser und gehen an Bord der Fähre, die siebenmal täglich eine Verbindung zwischen Nowy Warpno und Altwarp herstellt. Der Kapitän erlaubt uns, in seine Kabine zu kommen, um dort während der Überfahrt zu plaudern.

“Die Gesellschaft Adler-Schiffe existiert seit… sagen wir 1992″, überlegt Herr Friedenhagen. Und zählt die Schiffe von damals auf. “Es gab mehrere Gesellschaften hier, für die Butterfahrten. Adler-Schiffe hatte fünf Dampfer. Darunter auch eine Autofähre. War ihr hier seht, ist alles, was übrig geblieben ist!”

Wir erkundigen uns ebenfalls nach Möglichkeiten, auf die Insel Usedom zu gelangen. “Hier geht es nur montags, sonst ab Ueckermünde.” Als wir von Bord gehen, raunt mir ein polnischer Angestellter noch einen Rat zu, nämlich in die Bar der Fischer zu gehen, in Altwarp…



Aug
29
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 29.08.2007

“Ihr wollt mit den Dorfbewohnern sprechen, damit sie Euch etwas über ihre Region und ihre Bräuche erzählen? Aber die Leute von hier machen nichts Besonderes. Außer den ganzen Tag zu trinken…” Lukas, der Betreiber des Campingplatzes, bedauert es, dass die Leute ihm nicht helfen, seine Projekte zu verwirklichen. “Nicht sehr offen…”

Und erzählt mir selber ein bißchen von der Geschichte des Ortes. Vor dem Krieg lebten um die 5000 Menschen hier. Es gab eine Eisenbahnverbindung und vieles mehr. Die Infrastruktur ist zwar noch vorhanden, aber außer Betrieb. Und niemand scheint gewillt zu sein, sie wieder auf Vordermann zu bringen. Und dann gab es noch die deutschen Waffenfabriken, in Wollin und auf der Insel Usedom. Bis die Russen kamen und alles zerstörten… Später war es die Zeit der zollfreien Schiffe, der “Butterfahrten”: Viele Leute kamen, um eine Rundfahrt auf dem Stettiner Haff zu machen, ein oder zwei Stunden, an Bord eines Butterfahrtschiffes. “Mehrere Unternehmen machten sich Konkurrenz”, erinnert sich Lukas. “Das waren gute Zeiten, es war viel los in der Gegend, aber seitdem…” Seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union gibt es keine Butterfahrten mehr. “Viele sind weiter nach Osten gezogen, an die neuen Außengrenzen der EU”, erzählt mir Lukas.

Und trotzdem, die Grenze zwischen Polen und Deutschland, EU oder nicht, ist immer noch da. “Es gibt eine Fähre zwischen Nowy Warpno und Altwarp, aber nur für Fußgänger und Radfahrer”. Lukas wünscht sich eine Autofähre, um Touristen zu transportieren und damit die Polen nicht mehr so einen großen Umweg machen müssten, um nach Rostock zu gelangen. “Die Einwohner hier warten alle darauf, aber in Warschau geht es nicht vorwärts. Und dann seien die Deutschen auf der anderen Seite auch nicht besonders begeistert…”

Dasselbe Problem, um nach Usedom zu gelangen: Eine Fährverbindung pro Woche, montags. Es wird schwierig für das Veloblog, den letzten Grenzposten zu erreichen, ganz im Norden, nahe der Ostsee. Selbst auf einem Fischerboot an Bord zu gehen, scheint kompliziert zu werden. “Die kleinen Fischer zerstören lieber ihre Boote, um dafür Geld von der EU zu erhalten, anstatt für ein armseliges Einkommen weiter zu machen. Ihr werdet Schwierigkeiten haben, jemanden zu finden”, warnt mich Lukas.

Was für ein Europa! Wir hoffen, dass es auf der anderen Seite besser wird. In Deutschland. Ist die auf dem Weg gefundene Nussschale ein gutes oder schlechtes Vorzeichen?



Aug
28
Einsortiert unter (Allgemein) von traduction.allemand am 28.08.2007

So könnte man unsere kleine Wanderung zusammenfassen, die uns von Brzózki nach Nowe Warpno führt, einer kleinen Stadt im nordwestlichen Zipfel Polens, dicht an der Grenze zu Deutschland. Wir ziehen von einem Nest zum nächsten und werden jedesmal von den Hunden empfangen und manchmal sogar verfolgt. Ein, zwei ja sogar fünf pro Hütte. Man gewöhnt sich daran und die Ängstlichsten beißen die Zähne zusammen und bewundern die alten Häuser aus Backstein mit den sichtbaren Holzbalken und die Gärten voller Obstbäume und Blumen. Die gute Laune ist da.

Vor allem als Bartek mit seinem BMW kommt und uns ein neues Batteriekabel für den Computer bringt. Das alte hatte auf dem Campingplatz nämlich Funken gesprüht, bevor es durchgeschmolzen war… erstaunlicherweise gerate ich nicht mal in Panik: Der Veloblog hat schon Schlimmeres gesehen und jedesmal war jemand da, der seine Hilfe angeboten hat. Dieses Mal war es Bartek. Wirklich klasse! Ein großes Dankeschön, ich kann noch ein paar Tage weiter tippen, wie vorgesehen.

Ein anderer Glücksfall: Ein Sklep (oder Lebensmittelladen) öffnet seine Türen außerhalb der Öffnungszeiten und ermöglicht es uns, unsere Süßigkeiten- und Eisträume zu erfüllen. Und als absoluter Höhepunkt hält ein Autofahrer an, um uns beim Trampen mitzunehmen, uns vier, unsere großen Rucksäcke und unser Fahrrad. Kein Problem, alles passt in den Mercedes mit Sitzbezügen im Tigerfellmuster. Der Fahrer manövriert seinen Lech ins Nachbarfeld: Er ist geleert, wir können losgehen. Mit dem Techno im Auto komme ich mir vor wie bei “Schwarze Katze, weißer Kater”. Der Dialog ist minimalistisch, aber ein Lächeln erscheint auf den Gesichtern. Vor Sonnenuntergang werden wir das Zelt aufbauen.



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